| | | | | | | | |  | The Order (2024) | Kommentar von Colonel 14.02.2025 11:06 Uhr | Spannend erzählter Crime-Thriller über die Machenschaften der rechtsradikalen Gruppierung The Order. Der Film lebt vor allem von dem intensiven Zusammenspiel seiner beiden Gegenspieler, die sich immer wieder aneinander aufreiben. Jude Law brilliert als verbissener und angeschlagener FBI-Agent, während Nicholas Hoult mit einer erschreckend überzeugenden Mischung aus Charisma und Fanatismus beeindruckt.
Auch die Inszenierung von Justin Kurzel trägt ihren Teil zur dichten Atmosphäre bei. Besonders die Kameraarbeit von Adam Arkapaw setzt starke Akzente, indem sie die unberührte Natur mit der brutalen Ideologie der Protagonisten in Kontrast setzt.
Einziger Wermutstropfen ist das Ende: Nach den spannenden Ermittlungen auf der einen und der minutiösen Planung der Verbrechen auf der anderen Seite flacht der Film leider etwas ab und schafft es nicht das ganze rund abzubinden.
Trotzdem bietet The Order Thriller-Fans packende Unterhaltung auf Kino-Niveau. | |
| | |  | High Fidelity (2000) | Kommentar von mountie 14.02.2025 01:55 Uhr | High Fidelity zeigt, das auch Roman-Verfilmungen von monologlastigen Romanen, keinen schlechten Film ergeben muss.
Zuerst deshalb mal die positiven Seiten, die mir bei High Fidelity zugesagt haben. Ein wirklich tolles Cast bringt seine Geschichte sehr authentisch rüber, und schafft es keinen der Dialoge bzw. Monologe gestellt wirken zu lassen. Mal abgesehen von der einen oder anderen Traumsequenz, wirkt die Story von Rob und seinen bisherigen Beziehungen, auch nie gestellt, sondern trifft hier ein paar Punkte, die jeder Person durchaus bekannt vorkommen könnten.
Doch dies war bei mir auch ein bißchen der Ab-Turner bei der Geschichte, denn manchmal sind die Handlungen und die Figuren ZU nah an der Realität, und rufen unangenehme Ereignisse ins Gedächtnis, die ich bei einer leichten Dramödie eigentlich nicht sehen will. Gerade Robs Verhalten konnte ich zwar verstehen, aber manchmal nicht nachvollziehen bzw. gutheißen. Eine sehr persönliche Empfindung, die absolut nicht für die Allgemeinheit gilt!
High Fidelity ist ein interessantes Stück Dialog-Kino über einen Musik-Nerd, dessen bisherige Liebeserfahrungen, und wie er daraus reift und hoffentlich sein Happy End findet. Das klingt nicht so spektakulär, und mir persönlich reicht meine einmalige Sichtung absolut, doch wer auf gut geschriebene und authentisch gespielte Gespräche steht, bekommt hier einen Top-Vertreter dieses Genres. Wer allerdings nicht ertragen kann, wenn sich Menschen in Selbstmitleid suhlen, alles zerreden und überanalysieren, der wird keine angenehme Zeit mit Robs Geschichte haben. Ich erkenne zwar warum viele Leute das gut finden, mir persönlich war das Thema aber einfach zu unangenehm... | |
|  | | | | |  | Saturday Night (2024) | Kommentar von Spreewurm 12.02.2025 18:53 Uhr | Golden Globe 2025 (Nominierung)
Toronto Film Festival 2024
IMDb: https://www.imdb.com/de/title/tt27657135/ | |
| | | | | | | | |  | Silo (TV-Serie) (2023) | Kommentar von Colonel 11.02.2025 16:07 Uhr | Die zweite Staffel der Science-Fiction-Endzeitserie Silo wandelt auf den Spuren von Lost – voller Geheimnisse, unerwarteter Wendungen und einer durchdachten, aber manchmal frustrierend kryptischen Erzählweise.
Der Hauptcast hat sich etabliert, und die Charaktere sind mit ihren Hintergründen mittlerweile vertraut, was Raum für tiefere Entwicklungen lässt. Der Mystery-Anteil bleibt hoch: Vieles wird bewusst im Ungewissen gelassen, was die Spannung erhöht und die Fantasie des Zuschauers beflügelt. Gleichzeitig gibt es einige befriedigende Antworten auf offene Fragen, sodass sich das Rätsel langsam, aber sicher entfaltet.
Das Worldbuilding bleibt eine der größten Stärken der Serie. Die düstere, klaustrophobische Atmosphäre des Silos wird durch das beeindruckende Setdesign und die Kameraarbeit perfekt eingefangen. Besonders gelungen ist die Erzählstruktur: Die Handlung spielt sich über zwei verschiedene Orte hinweg ab, und die parallelen Storylines werden geschickt miteinander verwoben, bis sie sich gegen Ende der Staffel wieder vereinen. Die Gruppendynamik ist dabei glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt.
Nicht jede Szene trägt gleichermaßen zur Story bei. An manchen Stellen gibt es überflüssige Dialoge, die das Erzähltempo etwas ausbremsen. Eine straffere, kondensierte Erzählweise hätte der Spannung gutgetan – möglicherweise hätte die Staffel mit acht statt zehn Episoden noch effektiver sein können.
Das absolute Highlight bleibt Tim Robbins in der Rolle des Bürgermeisters. Nachdem er sich in Hollywood in den letzten Jahren eher rar gemacht hat, beweist er hier einmal mehr, warum er zu den großen Charakterdarstellern gehört. Er spielt das "Arschloch vom Dienst" mit einer Intensität, die jede Szene dominiert. Auch Steve Zahn liefert eine bemerkenswerte Performance ab: Seine Darstellung eines 12-Jährigen im Körper eines mitte 40-Jährigen bringt eine interessante Dynamik in die Geschichte.
Die zweite Staffel hat mir einen Ticken besser gefallen, da sich der erzählerische Horizont erweitert und die Hintergrundgeschichte des Silos immer faszinierender wird. | |
| | |  | Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (2018) | Kommentar von Colonel 11.02.2025 16:06 Uhr | Auf Kosten einer stimmigen Geschichte nähert sich der Film dem Marvel-Kino an. Die Effekte sind teils bombastisch, doch die Handlung wirkt unausgereift. Das Drehbuch ist stellenweise ungelenk, und einige Szenen sowie Figuren scheinen ohne wirklichen Zweck eingebaut worden zu sein, was der Geschichte keinen Mehrwert bringt. Dadurch bleibt die Hauptstory blass und kann sich nie richtig entfalten. Zum Glück ist die Wizarding World noch immer faszinierend genug, um den Film zu tragen. | |
| | |  | The Substance (2024) | Kommentar von Colonel 11.02.2025 16:04 Uhr | Bitterböse Parabel über gesellschaftliche Zwänge und die Abgründe des Schönheitskults.
Eine mysteriöse Substanz, die ewige Jugend verspricht, dient als Metapher für die zerstörerischen Erwartungen und Selbstoptimierungszwänge, denen sich viele Menschen, insbesondere Frauen, ausgesetzt sehen. Gleichzeitig wirft der Film Fragen nach Selbstaufgabe und der Fragmentierung der eigenen Identität auf, wenn man sich vollkommen äußeren Idealen unterordnet.
Dabei kommt die Kritik zuweilen etwas platt daher, was durch die eindringliche, ja eklige Inszenierung wieder wettgemacht wird. Wahnsinn was hier an Make-Up, Maske, Kamera und Schauspiel aufgefahren wird. Mainstream-Kino ist das allerdings nicht mehr, was die Regisseurin hier an Körpersäften, Innereien und körperlichen Absonderheiten auf die Leinwand bringt – und ehrlich gesagt war ich am Ende einfach nur froh, als es vorbei war. Definitiv ein Seherlebnis der etwas anderen Art…im positiven Sinne. | |
| | | | | | | | |  | Flight Risk (2024) | Kommentar von MrHugelberg 10.02.2025 18:22 Uhr | Dumme Dialoge, fremdscham würdiges Schauspiel und ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich eine noch unpassendere Rolle für Mark Wahlberg geben kann.. und er spielte Sully in der Uncharted Verfilmung. Hut ab. | |
| | | | | |  | Die Jury (1996) | Kommentar von mountie 10.02.2025 00:33 Uhr | Verfilmungen von John Grisham Romanen können ja zuweilen etwas langwierig ausfallen, doch auch wenn "Die Jury" eine beachtliche Laufzeit von 2 1/2 Stunden aufweist, füllt er seine Geschichte mit genug Stoff um durchgänig zu unterhalten.
Ob man dazu tatsächlich 150 Minuten gebraucht hätte, um das Gerichtsdrama über die Rechtsprechung eines Selbstjustiz-Falles, zu erzählen, sei aber mal dahingestellt. Hier dreht man sich doch irgendwann immer mehr im Kreis, und irgendwann war der Punkt erreícht, wo einfach dem Thema nichts mehr Neues hinzugefügt wurde. Allerdings hält das sehr beachtliche Cast, mit vielen bekannten Gesichtern, die Geschichte durchgänig am laufen, und gerade Herr McConaughey darf mit einem grandiosen Schlußplädoyer nochmal einen emotionalen Schlußpunkt setzen.
Von der Thematik her ist aber leider wenig Differenzierung vorhanden, und der Zuschauer wird schon sehr in eine bestimmte Richtung gelenkt, was für mich etwas Potenzial verschenkt, ein noch interessanteres Gerichts-Drama zu schaffen, wenn die Verhältnisse nicht ganz so eindeutig konstruiert gewesen wären.
"Die Jury" bleibt dennoch ein unterhaltsamer Thriller, der zwar Sitzfleisch verlangt, jedoch seine Laufzeit gut zu nutzen weiß. Eine sehr solide Darsteller-Riege läßt keine Wünsche offen, jedoch mehr als einmal würde ich diesen Film auch nicht ansehen müssen. Er ist absolut gut für einen spannenden Abend, aber ein Film zum immer wieder sehen sieht für mich anders aus. Dafür wirkt er doch zu konstruiert und eher überraschungsarm.... | |
|  | |  | See How They Run (2022) | Kommentar von Fox 09.02.2025 14:48 Uhr | Mit der Wertung diese Films tue ich mir schwer.
[Mini-Spoiler] Einerseits macht er eine tolle Prämisse auf, wenn das erste Mordopfer das Films in der Ich-form erzählt und dann endet mit: „Ich hätte es wissen müssen: Die unsympathischste Person wird ermordet.“
Es gibt auch tolle mystische Szenen, etwa wenn der Inspektor im Traum dem Ermordeten begegnet.
Andererseits ist er sehr anachronistisch, weil er ja vorgibt zur Zeit Agatha Christies zu spielen - als die „who-done-it” Krimis gerade populär wurden - und aber ein schwarzhäutiger Drehbuchautor trotz Differenzen mit dem Regisseur und anscheinend unangemessen divenhaftem Auftreten wie selbstverständlich im Team eingebettet und im Luxushotel untergebracht wurde: Zwar habe ich in der Zeit nicht gelebt, aber nach dem, was man hört, mit welchen rassistischen Vorurteilen selbst Weltstars wie Sammy Davis Jr. zu etwas späterer Zeit noch zu kämpfen hatten, scheint mir das nicht sehr glaubhaft.
Und was den Film dann doch hinunterzieht: Trotz mystischen Elementen bleibt er doch die ganze Zeit auf die „who-done-it“ Thematik konzentriert und tut selbst zum Schluss so, als wenn diese das Wichtigste wäre, anscheinend weil er wirklich auf das entsprechende Publikum als Zielgruppe abzielt.
Oder falls er es nicht tut, ist diese Hintergründigkeit für meinen Geschmack zu subtil versteckt. | |
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