| | | | | | |  | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |  | | | | | |  | | | | | | | |  | A Different Man (2024) | Kommentar von Colonel 03.07.2025 11:42 Uhr | „A Different Man“ ist alles andere als leichte Kost. Regisseur Aaron Schimberg und A24 erzählen die Geschichte eines Mannes, der durch eine Krankheit entstellt ist und mithilfe experimenteller Medizin sein „altes“ Gesicht zurückerhält. In einer oberflächlichen Gesellschaft scheint sich damit ein Traum zu erfüllen – neue Wege, neue Chancen. Doch die innere Zerrissenheit wächst, die Frage nach der wahren Identität wird drängender.
Der Film verwebt Selbst- und Fremdwahrnehmung zu einem zunehmend zerstörerischen Konflikt. Sebastian Stan überzeugt in der Hauptrolle mit einer nuancierten Darstellung dieses Identitätskampfs. Schimberg nutzt dabei starke Symbolik und Doppeldeutigkeiten, um moralische und ethische Fragen aufzuwerfen, ohne sie jedoch plakativ zu beantworten.
Stilistisch wandelt der Film zwischen Body-Horror, Alltagsdrama und satirischer Gesellschaftskritik. Ein kleiner Schwachpunkt liegt im Plot, da die Handlung stellenweise traumartig entrückt wirkt, was zwar zur Atmosphäre passt, aber gelegentlich zulasten der Nachvollziehbarkeit geht.
Insgesamt ist A Different Man ein originelles, verstörendes Drama, das nachhallt und sich bewusst vom Mainstream absetzt.
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| | |  | The Big Bang Theory (TV-Serie) (2007) | Kommentar von mountie 02.07.2025 23:25 Uhr | "Big Bang Theory" gehört wohl zu Recht in meine Top 10 von US-Sitcoms aller Zeiten!
Liegt mir die Thematik des Kulturen-Clashs allemein sehr am Herzen, so hat diese Serie noch den Bonus, sich auch noch mit nerdigen Geeks zu befassen, die an vielen Themen interessiert sind, die auch bei einem selbst Begeisterung hervorrufen. Doch nicht nur deswegen ist die Serie für mich so sympathisch geraten, sondern auch weil die Schreiber tolle Charaktere und ebenso tolle Dialoge erdachten, die manchmal schon mit wenigen Worten große Lacher erzeugen.
Natürlich stellt die Figur Dr. Sheldon Cooper hier ein zentrales Element dar, und ohne ihn wäre die Serie nicht so besonders geworden, doch eher die Kombination mit all den anderen Charakteren macht Big Bang zu einem Spaß zum immer wieder ansehen.
Auch begeht die Serie nicht den Fehler zu viel zu verändern, um in späteren Folgen, wie so viele andere Serien-Kollegen, ins Abstruse oder Lächerliche abzudriften. Auch wenn zwar ca. ab Staffel 8 ein geringer, aber deutlich spürbarer Abfall der Humor-Qualität zu bemerken ist, so liegt das am ehesten noch daran, das man sich selbst mit den ersten paar Staffeln ein solch hohes Niveau geschaffen hat, das über unglaubliche 12 Staffeln (!) einfach schwer zu halten war. Hier hätte man vielleicht früher einen Absprung schaffen sollen, denn die größten Ereignisse waren für mich, fast schon zur Hälfte der Serie, eigentlich bereits erfüllt.
Doch auch wenn spätere Staffeln etwas weniger nerdige Themen haben, und damit einfach hinter dem genialen Serien-Beginn zurückbleiben, bieten sie immer noch besseres Sitcom-Niveau, als so manch anderes Konkurrenz-Produkt, das es in seiner Gesamtheit nicht so weit geschafft hat.
Ganz klare Empfehlung für Liebhaber von Sitcoms, kurzweiliger Comedy und nerdigen Themen!!! | |
|  | |  | Fright Night (2011) | Kommentar von mountie 02.07.2025 01:23 Uhr | Das Remake der Horror-Komödie aus den 80er Jahren bietet zwar einiges mehr an Horror-Elementen, läßt aber schmerzlich seinen Komödienteil vermissen.
Wurde zwar auch im Original schon kein richtiges Schenkel-Klopfer-Material geliefert, so war es damals wenigstens eine kleine, schrullige Produktion, die mit ihrem eigenwilligen Charme zu überzeugen wußte. Das Remake nimmt sich hier in diesem Bereich viel zu ernst, und versteht es nicht so ganz seine Figuren dem Zuschauer nahe zu bringen. Gerade Lead-Actor Anton Yelchin, von dem ich weiß, das er ein richtig guter Schauspieler sein kann, kann den Zuschauer nie wirklich mitreißen, und wirkt an mehr als einer Stelle deplatziert und fehlbesetzt.
Dafür bekommt der Genre-Fan ein paar richtig gut gemachte Grusel-Szenen zu sehen, die auch im Splatter-Bereich für seine Altersfreigabe durchaus ansehnlich sind. Die Veränderungen, die im Vergleich zum Original, vorgenommen wurden, sind dann aber wieder eher suboptimal gelungen. Hier gilt ein "mehr schlecht als recht".
"Fright Night" von 2011 ist somit zwar ein ganz ansehnliches Horrorfilmchen geworden, das aber doch deutlich hinter dem, zwar harmloseren dafür schlüssiger erzählten, Original zurück steht. Mögen die Effekte und der Grusel im Jahr 1985 noch nicht so ausgereift gewesen sein, so paßte damals die Atmosphäre, die Darsteller und letztendlich die Geschichte selbst, deutlich besser zusammen.
Für einen kleinen Horror-Schub für zwischendurch ganz nett, aber wer die Wahl hat, gibt lieber der altbackenen Vorlage den Vorzug... | |
|  | |  | Konklave (2024) | Kommentar von Colonel 01.07.2025 09:39 Uhr | Kardinäle aus aller Welt reisen für das Konklave – die Papstwahl – nach Rom. Als sich die Türen zur Sixtinischen Kapelle schließen, entbrennt ein listiges Spiel um Macht.
Der Film ist stark und markant inszeniert, Bergers Stil dabei klar erkennbar, auch wenn er nicht ganz die Eindringlichkeit von "Im Westen nichts Neues" erreicht. Besonders interessant ist der Blick hinter die Kulissen eines Konklaves. Dass erst kürzlich ein solches Ereignis stattfand, verleiht dem Stoff natürlich zusätzliche Aktualität und Relevanz.
Unterm Strich ist Konklave ein handwerklich sehr solide gemachter Politthriller alter Schule, der vor allem schauspielerisch überzeugt. Ralph Fiennes fungiert als Dreh- und Angelpunkt: Er leitet nicht nur das Konklave, sondern versucht parallel, ein Geheimnis des verstorbenen Papstes zu lüften. Dabei treten die unterschiedlichen Interessen der Kardinäle immer deutlicher zutage.
Der Plot selbst wirkt dabei etwas bieder, fast so, als hätte man ähnliche Macht-getriebene Geschichten schon mehrfach in den 90ern gesehen. Zudem verlässt sich der Film etwas zu sehr auf seinen provokanten finalen Twist. So richtig wollte der Funke daher am Ende nicht überspringen. Auf der Sitzkante saß ich vor Spannung jedenfalls nie, und letztlich fehlte mir etwas die Originalität.
Dennoch bin ich gespannt auf Bergers nächste Arbeit – der Mann versteht einfach sein Handwerk. | |
| | |  | Alles Fifty Fifty (2022) | Kommentar von Colonel 01.07.2025 09:36 Uhr | Sohn Milan tanzt seinen schwer beschäftigten Anwaltseltern ordentlich auf der Nase herum. Aber eigentlich ist er nicht der Rebell, sondern eher das bedauerliche Endprodukt eines ziemlich einseitigen Erziehungsstils: Business-Class-Eltern, Economy-Class-Zeit für die Familie. Ein gemeinsamer Italienurlaub soll’s nun richten.
In seinen besten Momenten punktet „Alles Fifty Fifty“ mit schlagfertigem Wortwitz und einem feinen Gespür für absurde Alltagskomik. Szenen mit Helikopter-Mutter Marion und ihrem begriffsstutzigen Toyboy sind ebenso amüsant wie das Aufeinandertreffen der feingebügelten Anwälte mit den „Wolfs-T-Shirt-Campern“ – inklusive Camper-Omas Anekdote rund um Nachbars Kohlrouladen. Da bleibt kein Auge trocken.
Doch leider verzettelt sich der Film zwischendurch in allzu bekannten Komödienmustern. Ein vorhersehbarer Plot, Klischees im Übermaß, so dass das Ganze eher wie ein Aufguss aus dem großen deutschen Familienfilm-Kochbuch wirkt.
Am Ende überwiegt aber der positive Eindruck: Ich habe mehrfach laut gelacht, die Charaktere sind sympathisch, das Setting versprüht Sommer-Vibes, und eine kleine, aber feine Message geht trotz des Humors nicht ganz unter. Buon appetito! | |
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